Vier Literaturgespräche in Bad Homburg und Oberursel, Sommer 2014
Neue Stimmen in der deutschen Gegenwartsliteratur
Leitung: Gudrun Dittmeyer
In den letzten Jahren tauchten eine ganze Reihe von jungen Autoren aus Osteuropa auf, die mit ihren Werken die aktuelle, deutschsprachige Literatur aufs Erfreulichste bereichern. Baku, Odessa, Kiev oder Višegrad heißen ihre Heimatstädte und von dort bringen sie ihre Geschichten und einen neuen, erfrischenden Erzählton mit. Mit unbändiger Fabulierkunst und bemerkenswerter Sprachkraft, virtuos changierend zwischen todernst und urkomisch, erzählen sie von Liebe, Tod und Einsamkeit in unserer Zeit. Sie erzählen von Gewalt und Sehnsucht, von der Suche und dem andauernden Unterwegssein im Leben.
Von Aleksandars Kindheit im bosnischen Višegrad, in die jäh der Krieg einbricht, erzählt uns Saša Stanišić in seinem Erstlingswerk “Wie der Soldat das Grammofon repariert”. Im Roman “Der Russe ist einer, der Birken liebt” von Olga Grjasnowa sucht Mascha ihren Ort in der Welt und in der Liebe. Marjana Gaponenko, 1981 in Odessa geboren beschreibt in “Wer ist Martha?” die letzten Lebenswochen des 96-jährigen Ornithologen Luka Lewadski. Und Katja Petrowskajas Roman “Vielleicht Esther”, der 2013 den Ingeborg Bachmann Preis gewann und jetzt auf der Auswahlliste zum Leipziger Buchpreis 2014 steht, geht den Spuren der Großmutter nach, die sich verlieren als die Familie 1941 aus Kiev flüchtet. Die Spuren führen die Erzählerin an Schauplätze des vergangenen Jahrhunderts mit all seinen Brüchen und Abgründen.
Saša Stanišić. Wie der Soldat das Grammofon repariert
Olga Grjasnowa. Der Russe ist einer, der Birken liebt
Marjana Gaponenko. Wer ist Martha?
Katja Petrowskaja. Vielleicht Esther