4 Literaturgespräche im Herbst/Winter 2017/18, Bad Homburt und Oberursel
Leitung: Gudrun Dittmeyer
„Herr, es ist Zeit I Der Sommer war sehr groß“ -so beginnt eines der schönsten, herbstmelancholischen Gedichte von Rainer Maria Rilke. Kein Wunder, dass Robert Musil schwärmte Rilke habe „das deutsche Gedicht zum ersten Mal vollkommen gemacht“. Das ist allein schon Grund genug, dem 1875 in Prag geborenen und bereits im Alter von 51 Jahren verstorbenen Dichter ab November 2017 vier Leseabende zu widmen.
Erste einführende Eindrücke über Rilke als ambitionierten, jungen Mann verschafft uns Klaus Modick in seinem Künstlerroman Konzert ohne Dichter (2005), der von Rilkes Freundschaft mit dem Maler Heinrich Vogeler in der Künstlerkolonie Worpswede erzählt. Rilkes unbekanntere, frühe Erzählung Ewald Tragy (1898) liest sich als das Porträt eines jungen Mannes, der sich von seiner Herkunft – von Heimat und Familie – löst, um endlich ein selbstbestimmtes Leben als Dichter zu führen. Die Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge (1905) dagegen sind eine Auseinander-setzung mit bedrängenden, das eigene Ich bedrohenden Wahrnehmungen und Erfahrungen in der Moderne, in Paris um das Jahr 1904. Ein Querschnitt durch das lyrische Schaffen mit der genauen Lektüre exemplarischer Gedichte (Kopien) rundet schließlich die Begegnung mit Rilke ab.
Die Literaturwissenschaftlerin Gudrun Dittmeyer leitet die Abende. Die Gedichtauswahl erhalten Sie als Kopie. Im Im Internet finden Sie die Erzählung Ewald Tragy (bitte hier klicken) oder auch als Einzelausgabe im Antiquariat. Für einen größeren Genuss empfiehlt es sich als Vorbereitung die Texte zu lesen. Gudrun Dittmeyer
Klaus Modick. Konzert ohne Dichter (2005)
Rilke. Ewald Tragy (1898)
Rilke. Die Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge (1905)
Rilke. Gedichte