Copyright Katharina Woll

Es ist kalt geworden in einem Berlin von morgen oder übermorgen. Es ist die Zeit der „Rauhnächte“, zwischen den Jahren, in der nach altem, unheimlichem Brauchtum „die wilde Jagd“ beginnt und die Geister ihr Unwesen treiben. Gleichzeitig dominiert die lautstarke Propaganda einer rechtsautoritären Partei längst nicht mehr nur die Straßen der Hauptstadt, sondern die Politik des ganzen Landes. Und mittendrin taumeln drei Verlorengegangene, die plötzlich beginnen, sich Fragen zu stellen: Da ist Burschi, die Johanna liebt, gegen alle Widerstände, und den starken Arm eines Staates zu spüren bekommt, der kein Anderssein mehr duldet. Und da ist Charlie, der in anarchischen Musikerkreisen zwischen Joints und lauten Beats erwachsen wird, und sich der allgegenwärtigen Überwachung auf seine Weise zu entziehen lernt. Und schließlich gibt es Charlies Mutter Charlotte, die sich in dem Versuch, ihrem eigenen Leben zu entkommen, einer Bürgerwehr angeschlossen hat.

Laura Lichtblau, geboren 1985 in München, lebt als freie Autorin und Übersetzerin in Berlin. In ihrem Debütroman „Schwarzpulver“ entwirft sie eine urbane Dystopie. Die Umstände sind rabenschwarz, aber der Ton ist witzig und leicht. Und überhaupt ist hier eine junge frische Autorin am Werk, die der Fantasie die Türen weit aufmacht, ihre Ideen Kapriolen schlagen lässt und dennoch erschreckend nah am Heute ist.

Moderation: Eva Sigrist

Eine Veranstaltung in Kooperation mit dem Kulturcafé Windrose, dem KSfO und – im Rahmen der Kampagne #zweiterfruehling des Netzwerks der Literaturhäuser e.V. – gefördert von NEUSTART KULTUR des Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien durch den Deutschen Literaturfonds e.V.. 

Buchbesprechung hier https://literatouren-oberursel.de/laura-lichtblau-schwarzpulver/

Wann? Donnerstag, 5. Mai 2022 um 19 Uhr

Wo? Oberursel, Pop-up Kulturcafé Windrose (ehemals „Macondo“), Strackgasse 14

Ticket-VV online über www.kulturcafé-windrose.de, Abendkasse 10 Euro