© Susanne Scheer
Als Salomon Hermann Mosenthal in den 70er Jahren des 19. Jahrhunderts an seinen „Erzählungen aus dem jüdischen Familienleben“ schrieb, schien die jüdische Bevölkerung in der deutschen Gesellschaft angekommen zu sein. Seit Mitte des Jahrhunderts war sie rechtlich gleichgestellt. Auch Hessen durchwehte ein Hauch von Toleranz. Hier lebten sowohl in den Städten als auch auf dem Land viele jüdische Familien.
In seinen liebevollen und ironisch gefärbten Erzählungen skizziert Mosenthal, der in Kassel geboren wurde und aufgewachsen ist, einfühlsam jüdisches Leben zwischen Tradition und Emanzipation, großer ländlicher Armut und bürgerlichem Wohlstand. Bemerkenswert ist, dass er für ein nicht-jüdisches Lesepublikum schrieb. Ihm wollte er anekdotisch die Sitten und Gebräuche der jüdischen Minderheit näher bringen. Der liberale Geist der Zeit hielt nicht lange an. Nur wenige Jahrzehnte später brannten die Synagogen.
Der literarisch-musikalische Abend „Jüdische Miniaturen“ möchte aus Anlass der sich jährenden Novemberpogrome 1938 ins Bewusstsein rücken, was verloren geht, wenn die Welt verroht.
Grit Hoh liest Auszüge aus Erzählungen von Salomon Hermann Mosenthal und Valentin Senger. Das Klezmer-Ensemble Vagabondoj rundet diesen Abend musikalisch ab.
Die Veranstaltung findet in Kooperation mit der Portstrasse Jugend & Kultur statt und wird vom Kultur- und Sportförderverein Oberursel (KSfO) gefördert.
Wann? Am 14. November 2024 um 19.30 Uhr (Einlass 19 Uhr)
Wo? Portstrasse Jugend & Kultur, Hohemarkstraße 18 in Oberursel
Karten zu 16 Euro sind erhältlich bei
Buchhandlung Libra, Oberursel
Bücherstube Wildhage, Oberursel
Buchhandlung Bollinger, Oberursel
F.Supp’s Buchhandlung, Bad Homburg
per Email unter mail@literatouren-oberursel.de und an der Abendkasse