© Christian Werner

In seinem 2021 erschienenen autobiografischen Roman „Eine Formalie in Kiew“ kehrt Dmitrij Kapitelman unwillig, aber von der deutschen Bürokratie genötigt, in das Land zurück, das er mit acht Jahren zusammen mit seinen Eltern verlassen hat. Eine von den ukrainischen Behörden beglaubigte Geburtsurkunde soll er nämlich noch vorlegen, damit er endlich den letzten Schritt auf dem langen Weg zur deutschen Einbürgerung gehen kann. Was als schnoddrig-ironischer Bericht bürokratischer Kapriolen auf dem Leipziger Flughafen beginnt, wandelt sich in Kiew zu einer Erinnerungsreise in die ukrainische Kindheit, den hoffnungsvollen Aufbruch der Familie nach Deutschland in den 90er Jahren und die desillusionierende Bilanz ihrer Migration. Aus der Erledigung einer Formalie in Kiew erwächst das anrührende Porträt einer in Deutschland eingewanderten Familie.

Dmitrij Kapitelman wurde 1986 in Kiew geboren und kam als sogenannter Kontingentflüchtling nach Deutschland. Er studierte in Leipzig und absolvierte die Deutsche Journalistenschule in München. Heute arbeitet er als freier Journalist und Autor.

Das Gespräch mit Dmitrij Kapitelman führt der Frankfurter Literaturkritiker Christoph Schröder.

Wann? Am Sonntag, 2. Oktober 2022 um 11 Uhr (Einlass 10.30 Uhr)

Wo? Im Kommunikationszentrum Altstadt (ehemals Alberti), Strackgasse 6, Oberursel

Karten zu 8 Euro sind online unter https://www.ksfo.de oder in der Buchhandlung Libra, Rathausplatz 7 in Oberursel erhältlich.

  • Die Veranstaltung mit Dmitrij Kapitelman ist der Beitrag von LiteraTouren.kultur in oberursel e.V. zu den „Oberurseler Literaturtagen 2022“. Sie finden vom 22. September bis 3. Oktober 2022 statt und stehen unter dem Motto „Risse.Brüche.Neuanfänge“. Der Kultur- und Sportförderverein Oberursel (KSfO) veranstaltet die Literaturtage mit insgesamt zehn Kooperationspartnern, darunter LiteraTouren e.V.. Das vollständige Programm ist unter https://www.ksfo.de einsehbar.