GUNTRAM VESPER:  SETZ DICH. SCHREIB AUF…

Lesung und Gespräch zum 121. Geburtstag von Victor Otto Stomps, dem Verleger der Eremiten-Presse

Moderation: Gudrun Dittmeyer

13.09.2018 I 19.30 Uhr I kunstbühne portstrasse I Hohemarkstraße 18 I  Oberursel

Als großer Chronist führt Guntram Vesper, 1941 in der sächsischen Kleinstadt Frohburg geboren, in seinen Gedichten, Prosatexten und Romanen durch die Zeiten, die Geschichten, die Menschen und Schauplätze seines Lebens. Es geht um nichts Geringeres, als eine verlorene Welt im Schreiben aufzubewahren: 1957 flüchtete Guntram Vesper mit seinen Eltern und seinem jüngeren Bruder Ulrich in die Bundesrepublik. Seine sächsische Heimatstadt Frohburg blieb hinter dem Eisernen Vorhang zurück und wird zum Dreh- und Angelpunkt seines Erzählens. Nach Aufenthalten in Gießen und Friedberg in der Wetterau lebt er als freier Schriftsteller in Göttingen.

Wie alles begann? 1963. Ein Abend im Café Deibel in Gießen. Victor Otto Stomps, der Verleger der Eremiten-Presse (Stierstadt) liest aus seinen Büchern und Aufzeichnungen. Im Publikum der junge Guntram Vesper. Nach der Lesung kommen die beiden ins Plaudern. Vesper schickt seine Gedichte nach Stierstadt, Stomps zeigt Interesse und im Herbst 1964 erscheint das Lyrikbändchen FAHRPLAN, Vespers Debüt. Und gleich das erste Gedicht liest sich wie Vespers Mission, die ihn zum Dichter und Schriftsteller werden ließ, wenn es heißt:

An einen Freund

Setz dich.
Schreib auf
dies und das:
Alles ist wichtig.
Morgen könnte
die Schrift abgeschafft sein.
Sie zittert schon.

 

Und so fügte sich eins zum andern: 1967 las Guntram Vesper auf der letzten Tagung der Gruppe 47. 2016 gewann er für sein Opus Magnum FROHBURG den Leipziger Buchpreis, ein Jahr später den Erich-Loest-Preis. Jetzt, im Herbst 2018, erscheinen seine gesammelten Gedichte bei Schöffling unter dem Titel TIEFLANDBUCHT. Am 13. September kommt Guntram Vesper anlässlich von V.O. Stomps 121. Geburtstag nach Oberursel, liest aus seinen Werken und plaudert über seine Begegnung mit Stomps und seinem Leben als Schriftsteller. Gudrun Dittmeyer

Die Veranstaltung wird gefördert vom KSfO e.V