Sonntag, den 30. März 2014

100 Jahre 1. Weltkrieg und 111 Jahre Schiller-Museum

Fahrt nach Marbach ins Literaturmuseum der Moderne und Schiller-Nationalmuseum

Der Erste Weltkrieg ist der erste Krieg der Moderne. Der erste, in dem die Gegenwart, der Traum, das Unbewusste, Wahnsinnige, Unberechenbare, Langweilige und Ziellose eine Rolle spielen“, so die Kuratorin Heike Gfrereis zur Ausstellung „Literatur und Krieg – August 1914“. Unvorstellbare 28,7 Milliarden Feldpost- karten und -briefe werden in diesen vier Jahren geschrieben, es entsteht eine Tornisterliteratur und gegen Heimweh oder Langeweile im Schützengraben helfen Ausleihen in mobilen Truppenbüchereien. Der August 1914 ist die Linie, von der die darauffolgenden vier Jahre entdeckt werden. Die alte literarische Welt stürzt ein, neue poetische und philosophische Energien entstehen.

Wie aber sah die alte literarische Welt aus? Einblicke gewährt das Schiller-Nationalmuseum, das gerade mal einen Katzensprung vom Literaturmuseum der Moderne entfernt in seiner ganzen neobarocken Pracht daliegt. Im Jahr 2009 wurde es nach zweijähriger Renovierungszeit wieder- eröffnet. Nun erstrahlt es verjüngt mit neuer Innenarchitektur, die David Chipperfield Architects zu verantworten haben – eben jenes Architekturbüro, das auch das preisgekrönte und 2006 eröffnete LiMo entworfen hat. So schließen sich zwar die Kreise, diese eröffnen aber mit Sicherheit neue Einsichten und Perspektiven.